Künstlerischer Werdegang

Am Anfang stand die Begeisterung, alles Gesehene und Erlebte in Farbe, Form und Linie umzusetzen. Dann das tiefere Eindringen, die Frage nach der Zeit, der Versuch zu verstehen was wir sind, was Leben ist, was die Zusammenhänge sind, was den Lauf der Dinge beeinflusst. Kunst ist der Weg, das Leben und die Welt zu begreifen, greifbar zu machen.

An der damaligen Kunstgewerbeschule Zürich lockten der Vorkurs und die Modeklasse. Bei der Arbeit im Traumjob als Modedesignerin wurde bald klar, dass das eigentliche Interesse beim Zeichnen lag. Die Konsequenz war der Wechsel zu Illustration und Grafik. Der gleichzeitige Schritt in die Kunst erfolgte zögerlich, da -war der Tatsache geschuldet, dass, wie bei vielen alleinerziehenden Künstlerinnen, die 80 und 82 geborenen Söhne Vorrang hatten. Brotjob waren zunächst Illustration und Grafik, dann jahrzehntelang, die eigene Malschule sowie die Organisation von Mal- und Kulturreisen.

Seit Beginn des künstlerischen Schaffens steht die Linie im Mittelpunkt, sie definiert und strukturiert Zusammenhänge. Typisch ist auch, dass konzentrisch und meist in Serien gearbeitet wird. Themen tauchen unter und nach langer Zeit wieder auf, der Kreis schliesst sich in einer anderen Zeit, Wahrnehmung und mit neuen Erfahrungen. Themen werden sorgfältig und gründlich ausgebreitet und bearbeitet, bis alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Oft wird Farbe der Linie untergeordnet.

Ab ca. 2000 suchen die Linien die dritte Dimension, es entstehen Objekte und Raumzeichnungen. Zeichnungen sind meist Arbeiten auf Papier, oft mit Tusche, Kohle oder Graphit oder als Monotypien. Dreidimensionale Arbeiten entstehen mit PP Seilen, mit Ästen, Glas und Spiegeln.

Verbindungen, Spiegelungen und Vernetzungen sind immer Ausdruck der Suche nach Zusammenhängen, nach dem Wunsch zu verstehen und zu begreifen. Typisch für diese Suche sind die Arbeiten «quid est» (Glas/Spiegel) und «grosses Netzwerk».

Der Aufenthalt als Artist in Residence in der Cité des Arts in Paris 18/19 ermöglicht eine konzentrierte Arbeit zum Thema Verbindungen und Netzwerke anhand des Stadtplans von Paris. Die Grundlagen der Verbindungstechnik werden erarbeitet und zeichnerisch umgesetzt. In Paris und in den folgenden zwei Jahren im Atelier entsteht eine Serie von 17 großen Tuschezeichnungen und zusätzlich eine große zeichnerisch-dreidimensionale Arbeit.

Farbe wird selten verwendet. Aber in den letzten Jahren wird sie in den Glasskulpturen präsent - es geht um Licht, um veränderte Wahrnehmung - und wieder um das Begreifen und Verstehen von Veränderungen. Um Zusammenhänge.

Und immer wieder um Ausweichmanöver. Beiläufige Streifzüge durch die Welt, skizzierend und zeichnend, neugierig alles erfassend. Suchend. Ausgedehnte Reisen immer mit dem Ziel, sich neu zu orientieren. Und zu erkennen, dass der eingeschlagene Weg immer wieder neu beschritten werden muss. Die umfangreichen Skizzenbücher sind eine Möglichkeit, Zeit festzuhalten, Momente einzufangen, Erinnerungen zu konservieren.

 

Werkbeitrag der Stadt Winterthur 2022

Atelierstipendium 2018 Visarte Zürich (Paris)

Atelierstipendium Kunsthaus Klosters 2022

 

Mitglied Visarte Sektion Zürich und CH seit 2003

Registiert bei SIK

 

Unzählige, umfangreiche Skizzenbücher dokumentieren die Reisen durch Europa, Asien, Südamerika und Nordafrika.